Eine Delegation des Universalmuseums Joanneum und des Landes Steiermark ehrt am Ort seiner letzten Ruhestätte das Wirken und die Errungenschaften von Erzherzog Johann
Graz, am 13. April 2024.- 165 Jahre nach seinem Tod begab sich eine Delegation des Universalmuseums Joanneum und des Landes Steiermark auf die Spuren von Erzherzog Johann, einem Mann, der maßgeblich zur Entwicklung der Steiermark und zur Gründung zahlreicher renommierter Institutionen beitrug. Am 11. Mai 2024, dem Todestag von Erzherzog Johann, wird das von ihm gestiftete Universalmuseum Joanneum um ein weiteres Museum reicher: Das Erzherzog Johann Museum in Schloss Stainz widmet sich dem Leben und Wirken dieser Persönlichkeit und spürt ihrem Mythos nach. Heute, am 13. April 2024, wurde am Ort seiner letzten Ruhestätte, dem Mausoleum von Schloss Schenna in Südtirol, ein Kranz niedergelegt.
Landeshauptmann Christopher Drexler: „An Erzherzog Johann kommt man in der Steiermark einfach nicht vorbei. Er war ein später Aufklärer, der die Innovation in die Steiermark gebracht hat. Man könnte sagen, er ist Begründer der steirischen Stärken, die wir heute noch weiterentwickeln. Fortschritt, Industrie, Landwirtschaft, Bildung, Kultur - auf den unterschiedlichsten Ebenen zieht sich seine Handschrift durch die vielen Besonderheiten, die unser Bundesland heute weithin bekannt und beliebt machen. Das Antlitz der Steiermark wäre ohne Erzherzog Johann heute nicht das gleiche. Deswegen freue ich mich, dass wir anlässlich seines 165. Todestages mit dem neuen Museum im Schloss Stainz eine Lücke schließen. Denn dort werden wir das Wirken dieses für die Steiermark wesentlichen Modernisierers und Pioniers umfangreich beleuchten und die Spuren, die er in unserem Land hinterlassen hat, deutlich sichtbar machen."
Erzherzog Johann: Ein Pionier, Vordenker und Visionär
Erzherzog Johann, der nach militärischen Misserfolgen und einem Betretungsverbot für das Land Tirol hauptsächlich in der Steiermark aktiv wurde, legte einen besonderen Fokus auf die Förderung der Landwirtschaft. Er gründete die „Steyermärkische Landwirtschaftsgesellschaft" sowie eine Kartoffelanbaugenossenschaft und erwarb Bauerngüter zur Erforschung von Viehzucht und Weinbau. Sein Engagement erstreckte sich auch auf die Reform der Kellerwirtschaft und die Förderung von Aus- und Weiterbildung. Auf seine Initiative ist auch die heute landesweit führende Steiermärkische Sparkasse zurückzuführen, die Gründung des Lesevereins, die Einrichtung des Industrie- und Gewerbevereins für Innerösterreich und die Gründung des Anna-Kinderspitals in Graz. Er erwarb eisenverarbeitende Betriebe, um als Unternehmer tätig zu werden. Sein Wirken kulminierte 1850 in seiner Ernennung zum ersten frei gewählten Bürgermeister von Stainz, wo er eine Musterlandwirtschaft im von ihm erworbenen Augustiner-Chorherrenstift Stainz gründete.
Der Weg zum Universalmuseum Joanneum
Neben seinen Initiativen, die die Agrarwirtschaft maßgeblich prägten, spielte Johann eine entscheidende Rolle in der kulturellen Entwicklung der Steiermark. 1810 führten Verhandlungen mit den steirischen Ständen zur Gründung des Innerösterreichischen Nationalmuseums in Graz. Diese Maßnahme setzte den Grundstein für das heutige Universalmuseum Joanneum, das mit der Erweiterung um das Erzherzog Johann Museum in Stainz im Mai 2024 insgesamt 20 Museen und einen Zoo umfasst und die Tradition der Kulturförderung und -bewahrung fortsetzt.
Marko Mele und Josef Schrammel, Geschäftsführer des Universalmuseums Joanneum: „Mit der bevorstehenden Eröffnung des Erzherzog Johann Museums in Schloss Stainz wird dem Universalmuseum Joanneum eine besondere Aufgabe zuteil. Es wird die Persönlichkeit und das Lebenswerk jenes Mannes in den Mittelpunkt rücken, der nicht nur für das Universalmuseum Joanneum, sondern auch für zahlreiche Institutionen in der Steiermark den Grundstein gelegt hat. Die Delegationsreise an den Ort seiner letzten Ruhestätte soll Anerkennung und Dankbarkeit ausdrücken und die Verbundenheit mit seinem Erbe und seinem Vermächtnis unterstreichen."
Die Reise der Delegation führt zu weiteren wichtigen Stationen, die im Leben von Erzherzog Johann eine bedeutende Rolle spielten. Ziel war unter anderem Schloss Schenna, das ab 1845 in seinem Besitz war. Auch die Franzensfeste, die in den Jahren 1833 bis 1838 erbaut wurde, um die wichtige transalpine Verkehrsverbindung durch das Wipptal über den Brenner nach Norden zu sichern, geht auf die Pläne Erzherzog Johanns zurück. Weiters standen kulturelle Austauschgespräche mit Graf und Gräfin Meran-Spiegelfeld auf dem Programm. Dieser Besuch bot nicht nur die Möglichkeit, die persönliche Verbindung zur Geschichte zu vertiefen, sondern gab auch einen Einblick in das Erbe, das Erzherzog Johann in Südtirol hinterlassen hat.
Gespräche mit den Museumsdirektorinnen und -direktoren von Schloss Tirol, Schloss Trauttmansdorff, dem Ötzi Museum und dem Museion in Bozen runden die Reise ab. Die Eindrücke, die auf dieser Reise gewonnen werden konnten, zeugen von einem Visionär des 19. Jahrhunderts, der weit über die Steiermark hinauswirkte und mit beispielhaften Handlungen Institutionen und Einrichtungen begründete, die bis heute seine Handschrift tragen. Das neue Museum in Schloss Stainz bietet ab dem 11. Mai die Möglichkeit, diesen außergewöhnlichen Habsburger und Pionier und sein Leben im 19. Jahrhundert in seinen unterschiedlichen Facetten kennenzulernen.
Erzherzog Johann Museum
Ein Leben für den Fortschritt
Eröffnung: 11.05.2024, 11 Uhr
Schloss Stainz, Schlossplatz 1
8510 Stainz
Informationen zur Eröffnung des neuen Erzherzog Johann Museums finden Sie hier.
Graz, am 13. April 2024
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