Graz (18. Juni 2015).- Anlässlich des Weltflüchtlingstages am 20. Juni und aufgrund der aktuellen Situation haben die Kinder- und Jugendanwaltschaften Österreichs ein gemeinsames Positionspapier zur Situation unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge in Österreich herausgegeben und darin klare Forderungen an die Politik gestellt.
- Beendigung der kinderrechtswidrigen Unterbringung im Erstaufnahmezentrum in Traiskirchen. Einrichtung von Clearingstellen in den Bundesländern.
- Übernahme der Verantwortung und Obsorge durch die Kinder- und Jugendhilfe bei gleichen Betreuundsstandards wie für andere fremduntergebrachte Kinder.
- Maximale Dauer des Asylverfahrens von 6 Monaten.
„Die aktuelle Situation der über 900 jungen Flüchtlinge in Traiskirchen ist alles andere als kinderrechtlich, geschweige denn menschlich in Ordnung." Darin ist sich Denise Schiffrer-Barac, die neue Kinder- und Jugendanwältin des Landes Steiermark, mit den anderen Kinder - und Jugendanwältinnen und -anwälten Österreichs einig. Daher fordern sie vereint zum wiederholten Male die politisch Verantwortlichen auf, die UN-Kinderrechte und die EU-Grundrechtecharta tatsächlich umzusetzen. Österreich habe sich vor über 25 Jahren mit der Unterzeichnung der UN-Kinderrechtekonvention verpflichtet, die Kinderrechte einzuhalten. Zudem gelte in Österreich die EU- Grundrechtecharta, die u.a. auch weitergehende Gleichbehandlungsgebote für Kinder und Jugendliche vorsieht. „Doch in der Realität werden den jungen Menschen diese Rechte vorenthalten!" so Schiffrer-Barac.
Zur Presseaussendung der österreichischen Kinder- und Jugendanwaltschaften und zum Positionspapier.
Graz, am 18. Juni 2015
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