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Unwetterlage in der Steiermark: Dringender Appell an die Steirerinnen und Steirer, äußerst vorsichtig zu sein

Urs Harnik-Lauris (Energie Steiermark), Harald Eitner (Katastrophenschutz Land Steiermark), Landeshauptmann Christopher Drexler, Landesbranddirektor-Stellvertreter Christian Leitgeb geben ein Lagebild zur Unwettersituation in der Steiermark (v.l.)
Urs Harnik-Lauris (Energie Steiermark), Harald Eitner (Katastrophenschutz Land Steiermark), Landeshauptmann Christopher Drexler, Landesbranddirektor-Stellvertreter Christian Leitgeb geben ein Lagebild zur Unwettersituation in der Steiermark (v.l.)
© Land Steiermark; Verwendung bei Quellenangabe honorarfrei
Pressekonferenz zur Unwetter-Situation in der Landeswarnzentrale.
Pressekonferenz zur Unwetter-Situation in der Landeswarnzentrale.
© Land Steiermark; Verwendung bei Quellenangabe honorarfrei
Landeshauptmann Christopher Drexler und Katastrophenschutz-Leiter Harald Eitner bei der Lagebesprechung
Landeshauptmann Christopher Drexler und Katastrophenschutz-Leiter Harald Eitner bei der Lagebesprechung
© Land Steiermark; Verwendung bei Quellenangabe honorarfrei

Graz (15. September 2024).- Landeshauptmann Christopher Drexler hat heute Früh (15.09.2024) an einer Lagebesprechung in der Landeswarnzentrale Steiermark teilgenommen und anschließend gemeinsam mit dem Leiter der Fachabteilung Katastrophenschutz des Landes Steiermark, Harald Eitner, Landesbranddirektor-Stellvertreter Christian Leitgeb und Urs Harnik-Lauris von der Energie Steiermark die Öffentlichkeit über die aktuelle Lage informiert.

Es wird dringend an die Steirerinnen und Steirer appelliert, keine Waldgebiete zu betreten und sich nicht in der Nähe von Ufern aufzuhalten. Es wird ersucht, vorsichtig zu sein und nicht unbedingt nötige Wege zu vermeiden. Durch Regen, Schnee, dadurch aufgeweichte Böden und insbesondere den extrem starken Wind besteht erhebliche Gefahr. Auch Hangrutschungen sind möglich. Aufgrund der großen Lawinengefahr wird von Touren im Gebirge ebenfalls dringend abgeraten! Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer werden gebeten noch nicht mit Aufräumarbeiten in den Wäldern zu beginnen. Auch wenn der Wind nachlässt, ist die Gefahr umstürzender Bäume und herabfallender Äste groß.

Landeshauptmann Christopher Drexler: „Wir erleben in diesen Tagen eine dramatische Wetterlage mit einer Kombination aus bedrohlichen und gefährlichen Situationen. Die Lage bleibt weiter angespannt. Ich appelliere an alle Steirerinnen und Steirer, ausgesprochen vorsichtig zu sein. Bitte vermeiden Sie derzeit nicht unbedingt nötige Wege. Wir sind in Gedanken bei jenen Steirerinnen und Steirern, die persönlich betroffen sind. Ich möchte mich bei allen Einsatzkräften für Ihre so unschätzbar wichtige Arbeit für die Sicherheit der Steirerinnen und Steirer bedanken – allen voran bei den Freiwilligen Feuerwehren. Bitte passen Sie bei allen Einsätzen gut auf sich auf!“

Es wird um Verständnis gebeten, dass Reparatur- und Aufräumarbeiten sich teilweise verzögern können. Durch die starken Windböen ist in manchen Gebieten derzeit die Gefahr für Einsatzkräfte und Monteure zu groß. Teilweise müssen Einsätze unterbrochen werden – werden aber so rasch wie möglich wieder fortgesetzt.

Zivilschutzalarm seit Vormittag in Thörl – angespannte Lage entlang von Mürz, Salza und Zubringer-Gewässern
Für die Gemeinde Thörl wurde aufgrund der einsetzenden und noch weiter drohenden Hochwassersituation am Sonntag Vormittag Zivilschutzalarm ausgelöst. Entlang der Mürz sowie entlang ihrer Zubringergewässer ist mit weiteren Ausuferungen zu rechnen. Dies ist etwa im Bereich Kapfenberg der Fall. In den gefährdeten Gebieten wird dringend appelliert, vorsichtig zu sein und sich nicht in Kellern aufzuhalten. Bei Tiefgaragen gilt es ebenso, sehr vorsichtig zu sein. Auch die Salza ist hinsichtlich ihrer Kapazitäten über dem Limit.

Auch bei nachlassendem Regen und Wind: Gefahr bleibt groß!
Laut Prognosen soll der Regen – der bisher insbesondere im Mürztal, in der nördlichen Obersteiermark und im Ausseerland besonders stark und ergiebig ist – im Laufe des Nachmittags zwar weniger werden, aber auch bis morgen noch weiter anhalten.

Eine wirkliche Entspannung ist erst am Dienstag zu erwarten. Denn auch wenn der extrem starke Wind sich über Nacht legen sollte, ist die Gefahr von Hangrutschungen und umstürzenden Bäumen aufgrund der aufgeweichten Böden auch bei geringeren Windgeschwindigkeiten in nächsten Tagen nach wie vor hoch.

Energie Steiermark: Derzeit 10.000 Haushalte ohne Strom
Die Energie Steiermark hatte rund um 2 Uhr Sonntag Früh eine Spitze von rund 25.000 Haushalten ohne Strom zu verzeichnen. Aktuell sind 10.000 Haushalte in der Steiermark ohne Strom. Alle Einsatztrupps der Energie Steiermark sind in enger Kooperation mit den Feuerwehren im Einsatz, um die Stromversorgung so schnell wie möglich wieder herzustellen. Eine großer Herausforderung stellen die Ausbreitung des Einsatzgebietes über nahezu alle steirischen Regionen und die anhaltenden Windspitzen dar. Es wird daher um Verständnis ersucht, dass die Instandsetzungen mancherorts länger dauern können.

Hunderte Feuerwehren im Einsatz
Die Freiwilligen Feuerwehren sind im ganzen Land im Einsatz. Der Großteil der Einsätze findet im Zusammenhang mit Regen, Überschwemmungen und Hochwassern sowie durch das Beseitigen von umgestürzten Bäumen statt. Aus etwas weniger stark betroffenen Gebieten der Steiermark wurden außerdem vier Katstrophenhilfsdienstzüge der Freiwilligen Feuerwehren in die Überschwemmungsgebiete in Niederösterreich entsandt.

Cell Broadcast-Warnungen in mehreren Bezirken – auch für die Stadt Graz
Die Landeswarnzentrale Steiermark hat Sonntag Mittag via Cell Broadcast eine Warnung an die Bevölkerung in der Stadt Graz sowie in den Bezirken Voitsberg, Graz-Umgebung, Weiz und Hartberg-Fürstenfeld verschickt. Da zu erwarten ist, dass der Sturm bis in die späten Abendstunden mit Spitzen bis zu 100 km/h anhält, wird vor dem Aufenthalt in Wäldern, Parks oder Alleen gewarnt. Sollte es zu einem Ausfall des Mobilfunknetzes kommen, wird die Bevölkerung gebeten, sich in Notfällen an das nächstgelegene Feuerwehr-Rüsthaus zu wenden.

Informationen zum Schulbesuch
Laut Bildungministerium gilt für Schulen österreichweit folgende einheitliche Regelung: Schülerinnen und Schüler, deren Wohnort und Schulweg direkt von der Unwetterkatastrophe betroffen ist und die deshalb am Montag nicht in der Schule erscheinen können, gelten automatisch als entschuldigt. Dasselbe gilt auch für Lehrpersonal und Verwaltungspersonal.

Sofern Schulen geschlossen werden müssen, werden Erziehungsberechtigte bzw. Schülerinnen und Schüler direkt vom Schulerhalter (zumeist die Gemeinde) oder der Direktion verständigt.

Graz, am 15. September 2024

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