Graz (10. Oktober 2023).- Das Jahr 2022 lieferte laut dem Bericht der Landesstatistik Steiermark zur natürlichen Bevölkerungsbewegung 2022 erfreuliche Zahlen hinsichtlich der Eheschließungen. Mit insgesamt 6.730 Trauungen übertrifft dieses Jahr nicht nur die Ergebnisse der Vorjahre, sondern dies ist auch die höchste Anzahl seit 1987. Vor allem im städtischen Bereich, allen voran im Großraum Graz, traten die Steirerinnen und Steirer vor den Traualtar. So wurden in Graz mit 1.593 Ehen die meisten und in Murau mit 125 Ehen die wenigsten geschlossen. Zugleich ist die Anzahl der Scheidungen im letzten Jahr deutlich gesunken. Mit 1.905, und somit um -2,6 Prozent weniger als im Vorjahr, erreichten sie den niedrigsten Wert seit 1986. Nur in vier der 13 steirischen Bezirke gab es einen Anstieg der Scheidungsfälle. In Deutschlandsberg wurden mit einem Plus von +32,6 Prozent 28 mehr Ehen geschieden, in Bruck-Mürzzuschlag um +14 Prozent (+20), in Leibnitz um +6,9 Prozent (+10) und in Graz um +0,2 Prozent (+1).
Martin Mayer, Leiter des Referats Statistik und Geoinformation betont: „Die sogenannte Gesamtscheidungsrate liegt nun bei 33,5 Prozent (2021: 34,4 Prozent), d.h. dass bei Fortsetzung des derzeitigen Trends etwa jede dritte geschlossene Ehe wieder geschieden werden wird, wobei dieser Wert 2007 mit 47,5 Prozent am höchsten war, was fast jeder zweiten Ehe entsprach! Regional gab es im Fünfjahresschnitt 2018-22 die höchsten Scheidungsraten in Leibnitz und Graz-Umgebung, die niedrigsten in Murau und Hartberg-Fürstenfeld.“
Geburtenzahlen sind weiter im Sinkflug Weniger Erfreuliches liefert der Bericht zu den Geburten. So sank die Zahl um 666 beziehungsweise -5,9 Prozent auf 10.691 im Vergleich zum Vorjahr. Durch den deutlichen Geburtenrückgang verringerte sich die Zahl der Kinder pro Frau von 1,47 im Jahr 2021 auf 1,38. Die Säuglingssterblichkeit ist in der Steiermark jedoch so gering wie noch nie, mit 1,4 pro 1.000 Lebendgeburten ist sie sogar die niedrigste aller Bundesländer und damit deutlich unter dem Bundesschnitt von 2,4.
Längerfristig ist die Geburtenentwicklung eher rückläufig, lediglich zwischen 2015 und 2021 gab es wieder etwas höhere Zahlen, so wurden 2017 und 2021 die höchsten Werte seit 1998 erreicht. Einer der Hauptgründe für die tendenziell immer geringer werdenden Geburtenzahlen ist das mittel- und längerfristige Sinken der Frauenzahl im Hauptgebäralter (20 bis unter 40 Jahre), wobei allerdings etwas mehr als jede 4. Frau bei Fortsetzung des derzeitigen Trends überhaupt keine Kinder mehr bekommen wird.
Zweithöchstes Geburtendefizit seit dem Zweiten Weltkrieg Angestiegen um fast 5 Prozent sind im Gegenzug die Sterbefälle. Mit 14.176 Sterbefällen im Jahr 2022 wurde nach 2020 zum zweiten Mal seit 1980 die 14.000er Grenze überschritten. Der Anstieg der Sterblichkeit wirkte sich auf die Lebenserwartung aus. Diese verringerte sich bei Frauen von 84,2 Jahren im Jahr 2021 auf 84,1 und bei Männern von 79,3 Jahren auf 79 Jahren, im Jahr 2019 hatte sie sogar noch 84,7 bzw. 79,5 Jahre betragen! Mit dem Anstieg der Sterbefälle und dem Sinken der Geburtenzahlen hat sich wieder das Geburtendefizit vergrößert. Mit -3.485 ist es nach dem Jahr 2020 der zweithöchste Wert seit dem Zweiten Weltkrieg.
Marie und Paul bleiben die beliebtesten Vornamen Passend zu den Geburtenzahlen erhob die Statistik ebenfalls die Vornamen. Dabei zeigte sich, dass es bei den Top-Platzierungen der beliebtesten Namen keine Änderungen gab. So führte wie in den Vorjahren Marie die Liste der Mädchennamen an. Auf Platz zwei folgte Emilia und auf Platz drei Mia. Bei den Bubennamen eroberte wieder Paul den ersten Platz, gefolgt von Felix, Jakob und Noah. Ebenfalls in der Auflistung zu finden sind Namen, die sehr selten vergeben wurden. Bei den Knaben zählen dazu Namen wie Altair, Fadxi, Loik, Mars, Momo, Tayson, Urwa oder Wid sowie bei den Mädchen beispielsweise Adetoun, Dowa, Fée, Haili, Karma, Princes, Souline oder Yevgenia.
Der gesamte Bericht der Landesstatistik ist hier zu finden.
Graz, am 10. Oktober 2023 |