Graz (11. August 2022).- Seit Mitte März war das Ankunftszentrum für Vertriebene aus der Ukraine in Graz in Betrieb, wo das Flüchtlingsreferat des Landes Steiermark, die Landespolizeidirektion, das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl sowie Rotes Kreuz und Caritas eng bei der Erfassung, Registrierung und Versorgung zusammengearbeitet haben. 7782 Flüchtlinge aus der Ukraine sind in diesem Zeitraum im Ankunftszentrum in Graz aufgenommen worden. Darunter befanden sich 1805 Kinder unter 14 Jahren.
In den vergangenen Wochen ist die Zahl vertriebener Personen aus der Ukraine allerdings stark gesunken, so dass die Weiterführung des Ankunftszentrums in der Halle D der Grazer Messe aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr sinnvoll ist, da sich die Stadt Graz an den Kosten nicht beteiligt hat. Ab 15. September wird die Registrierung von Vertriebenen daher in einem dezentralen System in Zusammenarbeit mit Polizei und Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl sowie dem Flüchtlingsreferat des Landes Steiermark abgewickelt. Das wurde heute, Donnerstag, auf Antrag von Soziallandesrätin Doris Kampus von der Landesregierung beschlossen.
Soziallandesrätin Doris Kampus: „Im Ankunftszentrum mit seinem One-stop-shop-Prinzip hat sich die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten bewährt, um die Vertriebenen aus der Ukraine rasch und unbürokratisch aufzunehmen. Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sage ich herzlichen Dank. Da sich die Zahl der in der Steiermark ankommenden Vertriebenen sehr stark reduziert hat, wurde nun mit unserer Partnern entschieden, auf ein regionales System umzustellen. Sollte dieser furchtbare Krieg weitergehen und die Zahlen wieder steigen, werden wir als Land Steiermark gemeinsam mit unseren Partnern rasch auf diese Situation reagieren.″
Landesrätin Juliane Bogner-Strauß: „Es ist allen Organisationen, Caritas, Rotes Kreuz und Polizei für die rasche und vor allem unkomplizierte Zusammenarbeit im Ankunftszentrum zu danken. Außer Frage steht weiterhin die Hilfsbereitschaft, Vertriebene aus der Ukraine aufzunehmen und in der Steiermark bestmöglich zu unterstützen.″
Landespolizeidirektor Gerald Ortner dazu: „Die steirische Polizei hat sich stets der aktuellen Lage angepasst und entsprechend darauf reagiert. Auch ich möchte mich bei allen involvierten Behörden und Institutionen auf das herzlichste bedanken.″
„Das Rote Kreuz Steiermark konnte bei der Errichtung des Ankunftszentrums in Graz sein umfangreiches Know-how, insbesondere die Erfahrungen von der Flüchtlingskrise im Jahr 2015 schnell und kompetent einsetzen. Die Betreuung von Menschen auf der Flucht gehört zu den Aufgaben des Roten Kreuzes. Wir sind auch für weitere Herausforderungen in diesem Zusammenhang bestens vorbereitet", so Werner Weinhofer, Präsident Rotes Kreuz Steiermark
„Uns als Caritas ist es wichtig, dass die Menschen die zu uns flüchten müssen, bei ihrer Ankunft gut betreut und so einfach wie möglich aufgenommen und begleitet werden. Wir sind für die bisherige Zusammenarbeit mit allen Beteiligten sehr dankbar und werden selbstverständlich auch weiterhin unseren Beitrag leisten, um die Aufnahme und Betreuung der Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten, gut bewerkstelligen zu können. Unser großes Anliegen bleibt es, dass Menschen schnell in der Grundversorgung aufgenommen werden und unmittelbar danach entsprechende Maßnahmen zur Integration starten können", so Nora Tödtling-Musenbichler, Direktorin der Caritas Steiermark.
Aktuell befinden sich 6145 Vertriebene aus der Ukraine in der Grundversorgung in der Steiermark. Rund 35 Prozent dieser Personen befinden sich in Graz, zehn Prozent in Graz-Umgebung, neun Prozent in der Südoststeiermark - alle steirischen Bezirke haben Vertriebene aus der Ukraine aufgenommen. Insgesamt stehen aktuell knapp 8.000 gemeldete freie Unterkunftsplätze zur Verfügung.
Graz, am 11. August 2022 |