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Corona-Krise: Steuerkraft-Kopfquote sank um 8,3 Prozent

Graz, am 14. Februar 2022.- Der aktuelle Bericht der Landesstatistik Steiermark zeigt auf, wie sich die Corona-Pandemie auf die Steuerkraft-Kopfquote der steirischen Bezirke im Jahr 2020 ausgewirkt hat. Diese ist innerhalb eines Jahres landesweit um 8,3 Prozent von 1.514 Euro auf 1.389 Euro gefallen. Verantwortlich dafür ist ein konjunkturell bedingter markanter Rückgang der Steuereinnahmen.

Die Steuerkraft-Kopfquoten, also die Einnahmen aus Steuern und Abgaben pro Einwohner, sind ein wichtiger Indikator für die Finanzkraft und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit einer Gemeinde. Laut den „Steirischen Statistiken" zeigen sich hier deutliche Rückgänge von 2019 auf 2020. Diese sind auf den konjunkturellen Einbruch durch die Corona-Krise und die damit verbundenen verminderten Steuereinnahmen zurückzuführen. Im Schnitt gingen in den steirischen Gemeinden die Steuereinnahmen um -8,0 Prozent zurück, speziell aufgrund der Abnahme um -9,9 Prozent bei den Ertragsanteilen.

Martin Mayer, Leiter des Referats Statistik und Geoinformation betont: „Ebenfalls negativ entwickelt hat sich in diesem Jahr die Kommunalsteuer, die aufgrund des coronabedingten Wirtschaftseinbruchs um durchschnittlich -3,9 Prozent gesunken ist, während die sonstigen Abgaben (Anteil etwa 5%) noch deutlicher um 15,1% gefallen sind und die Grundsteuer (Anteil 6,1%) gleichzeitig als Einzige um 2,9% leicht gestiegen ist, wobei speziell die sonstigen Abgaben durch die 2020 erfolgte Umstellung der Rechnungsabschlüsse auf die neue Regelung VRV 2015 kaum mehr vergleichbar sind."

Steiermark weist relativ niedrige Steuerkraft-Kopfquote auf
Landesweit ist die Steuerkraft-Kopfquote von 1.514 Euro im Jahr 2019 auf 1.389 Euro im Jahr 2020 um 8,3 Prozent gefallen. Im Bundesländervergleich weist die Steiermark eine relativ niedrige Steuerkraft-Kopfquote auf und liegt um vier Prozent unter dem Bundesschnitt. Auf den vordersten Rängen befinden sich die westlichen Bundesländer, allen voran Vorarlberg, knapp gefolgt von Salzburg.  Abgeschlagen auf dem letzten Platz liegt das Burgenland mit einer Steuerkraft-Kopfquote von 1.105€.

Steirische Bezirke: Voitsberg als Schlusslicht
Im Bezirksvergleich zeigt sich erneut, dass einwohnerstarke Gemeinden mit zahlreichen Arbeitsplätzen im Produktions- und Dienstleistungssektor, mit geringem Agraranteil und starkem Fremdenverkehr zumeist eine höhere Quote aufweisen. Demgemäß führen die städtischen Industriebezirke der Obersteiermark plus Graz-Umgebung und allen voran die Landeshauptstadt Graz (1.924 Euro) die Liste an. Auf den hinteren Plätzen befinden sich fast ausschließlich eher agrarisch geprägte Bezirke wie Murau, Südoststeiermark, Leibnitz und Hartberg-Fürstenfeld. Voitsberg ist mit einer Steuerkraft-Kopfquote von 1.076 Euro das Schlusslicht. Dabei sei noch zu erwähnen, dass sechs der acht letztgereihten Bezirke sich im direkten Einzugsbereich von Graz befinden, das Auspendlersaldo daher hoch und somit die Zahl von Arbeitsplätzen sowie gemeindeeigenen Abgaben daher gering sind.

Kopfquoten in den steirischen Gemeinden: Graz nur auf dem 5. Platz
Betrachtet man die Statistik nach den Steuerkraft-Kopfquoten der steirischen Gemeinden, so zeigt sich, dass Raaba-Grambach mit einer Quote von 2.886 Euro erneut auf dem ersten Platz liegt. Danach folgen Lannach und Premstätten bei Graz. Bei allen drei Gemeinden handelt es sich um Industrie- bzw. Dienstleistungsstandorte mit bedeutenden Unternehmen. Graz befindet sich mit einer Steuerkraft-Kopfquote von 1.924 Euro wie im Vorjahr auf Platz 5. Die geringsten Quoten findet man in agrarischen Kleingemeinden oder reinen Wohngemeinden ohne hochwertige Arbeitsplätze. Den letzten Platz belegt dabei die Gemeinde Gutenberg-Stenzengreith im Bezirk Weiz mit einer Steuerkraft-Kopfquote von 750 Euro.

Weitere Informationen finden Sie  hier. Für Rückfragen steht Martin Mayer unter 0316/877-2904 gerne zur Verfügung.

Graz, am 14. Februar 2022

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