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Impftag ohne Termin am 17. Juli in Graz, Premstätten, Bruck/Mur und Gleisdorf

Epidemiologischer Experte appelliert "sich jedenfalls impfen zu lassen"

Graz, am 2. Juli 2021. - Beim 18. Impf-Updates des Landes Steiermark informierten heute Vormittag (2.7.2021) der steirische Impfkoordinator Michael Koren, Landesamtsdirektor-Stellvertreter Wolfgang Wlattnig und Harald Eitner, Verantwortlicher für die Test- und Impfstraßen gemeinsam über den aktuellen Stand der Corona-Schutzimpfung in der Steiermark. Als Gast gab Primar Klaus Vander, ärztlicher Leiter vom Institut für Krankenhaushygiene und Mikrobiologie, als epidemiologischer Experte einen Ausblick auf die weiteren Entwicklungen.

Dass mittlerweile bereits 1.082.199 Impfungen, davon 661.075 Erst- und 421.124 Zweitimpfungen, erfolgt sind, freut Impfkoordinator Michael Koren. „Wir kommen auch bei den zweiten Stichen gut voran, die Zahl der geimpften Personen steigt täglich." Diese Woche wurden wieder 100.000 Impfungen verabreicht. Leider wird es aber zunehmend schwieriger, Impfwillige zu finden. Mit verschiedenen Aktionen, wie sie auch andere Bundesländer machen, sollen mehr Personen für eine Impfung erreicht werden: Am 17. Juli wird es daher einen Impftag in Graz, Premstätten, Gleisdorf und Bruck/Mur geben. „Für Kurzentschlossene, die sich auch nicht anmelden müssen, stehen dafür 10.000 Impfdosen für 5000 Personen der Firma AstraZeneca zur Verfügung", so Koren. Weiters ist für den August geplant, in drei steirischen Einkaufszentren einen Termin für spontan Entschlossene anzubieten. Geplant ist, den Impfstoff der Firma Johnson & Johnson zu verimpfen. „Wird das gut angenommen, werden wir weitere Termine anbieten. Über den Sommer arbeiten wir gemeinsam mit der Stadt Graz an verschiedenen Formaten, wie zum Beispiel Videos, um Menschen über Sprachbarrieren hinweg zu erreichen. „Das alles soll dabei unterstützen, dass wir zu einer hohen Durchimpfungsrate kommen. Weil nur sie schützt uns auch vor der Delta-Variante." 

Wolfgang Wlattnig, Landesamtsdirektor-Stellvertreter: „Wir freuen uns über die aktuell gute Infektionslage, jedoch ziehen durch die sich schnell ausbreitende Delta-Variante dunkle Wolken am Sommerhimmel auf. In Großbritannien, Indien oder auch Portugal sehen wir aktuell wieder steigende Zahlen durch die Delta-Variante. Auch in Österreich wird sich nach und nach diese Mutation durchsetzen. In der Bevölkerung wird angesichts der guten Lage die Gefahr einer Infektion oftmals unterschätzt. Umso wichtiger ist nun die Impfung, denn eine Vollimmunisierung schützt auch vor einer schweren Infektion mit der Delta-Variante. In Österreich wird mit der Impfung eine ‚Vollkaskoversicherung‘ gegen die Krankheit gratis zur Verfügung gestellt. Bitte nutzen Sie daher die Möglichkeit einer Impfung."

Im Juni wurden insgesamt 380.000 Impfungen in der Steiermark verabreicht. Pro Tag wurden damit durchschnittlich rund 12.000 Impfdosen verimpft, das entspricht in etwa der Bevölkerungsanzahl der Stadt Knittelfeld. „Im Mai und Juni wurden insgesamt rund 656.000 Dosen verimpft, dabei handelt es sich um die größte jemals dagewesene Impfaktion in der Steiermark. Von Mai auf Juni gab es bei den verabreichten Impfungen eine Steigerung von 37 Prozent. Von letzten Freitag bis heute verzeichneten wir mit über 100.000 Impfeintragungen einen der höchsten Werte in der Steiermark", führte Wlattnig aus.

Auf der Anmeldeplattform Hippo werden aktuell rund 662.000 Anmeldungen ausgewiesen. Pro Tag werden rund 1.000 zusätzliche Anmeldungen verzeichnet. Damit bleiben die Anmeldungen stabil auf einem niedrigen Niveau, in Anbetracht der Gefahr durch die Delta-Variante ist dieser Wert jedoch zu niedrig. Die steirische Impfkoordination appelliert daher abermals an die Steirerinnen und Steirer, sich nach Möglichkeit im Sommer impfen zu lassen.

Bisher wurden fast 1,1 Millionen Impfdosen verabreicht - damit sind rund 60 Prozent der impffähigen Personen ab zwölf Jahren teilimmunisiert und rund 40 Prozent (ohne Genesene) vollimmunisiert. Bis Mitte Juli werden über 700.000 Steirerinnen und Steirer ihre Erstimpfung erhalten haben, das entspricht rund zwei Drittel der impffähigen Personen über zwölf Jahren bzw. rund 70 Prozent der Personen über 18 Jahren. Bis zum Ferienende wird auch die Anzahl der verabreichten Zweitimpfungen im gleichen Ausmaß ansteigen, da die Impfintervalle verkürzt wurden.

Harald Eitner, Koordinator der Test- und Impfstraßen des Landes, zeigt sich erfreut, dass die Beteiligung bei den Zweitstichen diese Woche sehr hoch ist: „Beispielsweise erzielen wir beim Zweitstich-Kontingent von AstraZeneca derzeit eine Quote von 97 Prozent." Für die nächste Woche stehen steiermarkweit 27.000 Erststiche und 16.000 Zweitstiche am Plan. Auch Eitner appelliert angesichts der sich ausbreitenden Delta-Variante des Virus an all jene, die sich bisher noch nicht für eine Impfung angemeldet haben, dies nun zu tun: „In Ländern wie Israel, Portugal oder Zypern zeigt sich dieser Tage, dass durch die Delta-Variante die Inzidenzen wieder zu steigen beginnen - trotz einer sehr hohen Rate an Geimpften in diesen Ländern." Bezüglich der am 1. Juli in Kraft getretenen Lockerungen erklärte Eitner, dass es zwar keine gesetzliche Verpflichtung gäbe, bei den Impf- und Teststraßen des Landes FFP2-Masken zu tragen, er empfehle das aber allen, die die Angebote nutzen: „Die Wahrscheinlichkeit, bei den Impf- und Teststraßen auf Personen zu treffen, die noch nicht vollimmunisiert sind, ist klarerweise sehr hoch. Daher appelliere ich an alle, dort statt des verpflichtenden Mund-Nasen-Schutzes weiterhin FFP2-Maske zu tragen", so Eitner.

Primar Klaus Vander begann seine Ausführungen damit, dass er schon vor einem Jahr gesagt hat, dass das Virus gekommen ist, um zu bleiben. „Das ist eine der wesentlichsten Kernbotschaften. Wir müssen gemeinsam an den drei Impfzielen arbeiten: Reduktion der schweren Verläufe sowie der Hospitalisierungsrate und Sterblichkeit, Erhöhung der Durchimpfungsrate auf mehr als 55 Prozent und Minimierung der Infektionsfälle", unterstreicht der epidemiologische Experte. Die höhere Durchimpfungsrate der Bevölkerung von mehr als 55 Prozent ist schon wegen der Delta-Variante enorm wichtig, weil sie um 35 bis 50 Prozent ansteckender ist. „Wir müssen alles daransetzen, dass die Menschen sich jedenfalls zweimal impfen lassen, weil nur dann haben sie auch den tatsächlichen Schutz vor einer Infektion und schweren Krankheitsverläufen. Ich kann daher nur an alle appellieren, sich impfen zu lassen." 

Das 18. Impf-Update kann  hier als Video nachgesehen werden. 

Graz, am 2. Juli 2021

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