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Europakonferenz des Bundesrates tagte im Grazer Landhaus

EU-Beitritt Kroatiens im Mittelpunkt der hochkarätigen Veranstaltung

LH-Vize Schützenhöfer, Präsident Josipović, Bundesratspräsident Hammerl und LH Voves (v. l.) in der Grazer Landstube
LH-Vize Schützenhöfer, Präsident Josipović, Bundesratspräsident Hammerl und LH Voves (v. l.) in der Grazer Landstube
EU-Kommissar Hahn, Vizekanzler Spindelegger, LH Vize Schützenhöfer, LH Voves und BR-Präsident Hammerl begrüßen Präsident Josipović (v. l.) im Grazer Landhaushof.
EU-Kommissar Hahn, Vizekanzler Spindelegger, LH Vize Schützenhöfer, LH Voves und BR-Präsident Hammerl begrüßen Präsident Josipović (v. l.) im Grazer Landhaushof.
BR-Präsident Hammerl vor den zahlreichen Ehrengästen in der Grazer Landstube
BR-Präsident Hammerl vor den zahlreichen Ehrengästen in der Grazer Landstube
Für Ehrengast Präsident Josipović gab es Blumen.
Für Ehrengast Präsident Josipović gab es Blumen.
© Fotos: Land Steiermark/Frankl; bei Quellenangabe honorarfrei

Graz (9. Mai 2012).- Heute (09.05.2012) hat in Graz die Europakonferenz des Bundesrates stattgefunden. Der steirische Bundesratspräsident Gregor Hammerl durfte zu diesem Anlass gemeinsam mit den Landeshauptleuten Franz Voves und Hermann Schützenhöfer den kroatischen Staatspräsidenten Ivo Josipović im Grazer Landhaus begrüßen. Der kommende EU-Beitritt Kroatiens, das ab 1.7.2013 das 28. Mitglied in der Europäischen Union sein wird, stand thematisch im Mittelpunkt der Konferenz am heutigen Europatag.

Landtagspräsident und Hausherr Manfred Wegscheider durfte neben vielen anderen Ehrengästen auch Bundesministerin Beatrix Karl und Diözesanbischof Egon Kapellari in der Grazer Landstube begrüßen.

Bundesratspräsident Gregor Hammerl unterstrich in seiner Rede die Bedeutung grenzüberschreitender regionaler Partnerschaften und betonte, dass sich gerade die Steiermark immer als Brücke zu seinen Nachbarn verstanden habe. Das gelte insbesondere auch für Kroatien. In den letzten beiden Jahrzehnten habe man sich stets als „Anwalt und Dolmetsch" Sloweniens und Kroatiens auf ihrem Weg in die Demokratie, Souveränität und nach Europa verstanden und sich daher auch sehr früh für die völkerrechtliche Anerkennung und für deren EU-Beitritt eingesetzt. Auch für die frühen Initiativen von Landeshauptmann Josef Krainer hat sich Hammerl dankbar gezeigt.

LH-Vize Schützenhöfer, der selbst im Jahr 2010 in Zagreb war, um Josipović zu treffen, zeigte auch die steirische Solidarität auf: „Wir sind immer an der Seite Kroatiens gestanden und haben uns immer als Nachbarn verstanden. Den Weg zu Demokratie, Souveränität, Freiheit und Frieden haben wir immer von steirischer Seite mitgetragen." Und der Landeshauptmann-Vize mahnte aber auch: „Leider redet heute niemand mehr von 1989, 1990 und 1991. Da haben Millionen von ,Mutbürgern' dafür gesorgt, dass Europa heute frei ist. Das ist leider schon selbstverständlich." Jedenfalls herrsche laut Schützenhöfer große Freude, dass Kroatien nun zur EU kommt.

Landeshauptmann Voves gab sich euphorisch: „Ich bin begeisterter Steirer, begeisterter Österreicher und glühender Europäer. Das vereinte Europa muss noch viel stärker politische Wirklichkeit werden." Man werde die schrecklichen Bürgerkriegsbilder aus dem Ex-Jugoslawien wohl nie aus den Köpfen verlieren. „Aber der Beitritt Kroatiens zur EU kann da eine große Chance sein, mit dieser fürchterlichen Zeit schneller fertig zu werden", so Voves abschließend.

Der österreichische EU-Kommissar Johannes Hahn bekannte, „dass die gefühlte Mitte Europas wirklich die Alpe-Adria-Region zu sein scheint, weil hier schon fast Jahrhunderte lange Bande bestehen." Der Beitritt Kroatiens zur EU könne laut Hahn nicht der Abschluss in der Integration Europas sein, aber es sei ein wichtiger Schritt. „Je größer desto stärker und sicherer wird Europa werden. Die Familie Europa wächst und gedeiht – wir freuen uns auf das neue Mitglied Kroatien und können den 1. Juli 2013 nicht mehr erwarten", so Hahn.

Der österreichische Außenminister und Vizekanzler Michael Spindelegger sprach in seiner Rede einen großen Dank an Alois Mock aus, der immer in sehr großer Weitsicht für das Projekt Europa und auch für Kroatien eingetreten ist. Zudem versicherte Spindelegger, dass man „die Freundschaft zwischen Österreich und Kroatien weiter intensivieren wird." Man habe bereits mit Österreich, Kroatien und Slowenien eine gemeinsame Troika gebildet. „Wir denken ähnlich und haben viel gemeinsam", so der Vizekanzler.

Ivo Josipović bedankte sich für die Einladung nach Graz und die Initiative von Bundesratspräsident Hammerl: „Österreich war immer ein großer Freund Kroatiens." Der eigene Transformationsprozess Kroatiens sei laut dem kroatischen Präsidenten sehr schnell gegangen, aber auch noch nicht abgeschlossen. Man will jedenfalls die Erfahrungen darüber auch an andere Balkanländer weitergeben. „Kroatien tritt ohne Hintergedanken in die Europäische Union ein, weil die europäische Idee auch jene Kroatiens ist", sagte Josipović.

In einer Podiumsdiskussion sind der steirische Europalandesrat Christian Buchmann, Styria-Vorstandsdirektor Klaus Schweighofer, Rektorin Christa Neuper und Verleger Lojze Wieser zu Wort gekommen und haben über Integrationsmaßnahmen, Netzwerke, Zusammenarbeit, Kooperationsmöglichkeiten und Gemeinsamkeiten zwischen der Steiermark und Kroatien gesprochen. Der Moderator der Veranstaltung, ORF-Steiermark Chefredakteur Gerhard Koch fand anerkennende Worte für die steirischen Reformpartner: „Man hat den Eindruck, dass die Steiermark derzeit der Nabel der Politik ist." Als Gründe nannte Koch dafür die Landeshauptleute-Konferenz in der letzten Woche und nun diese bedeutende Europakonferenz.

Abschließend sagte Hammerl in Folge des bevorstehenden EU-Beitritts Kroatiens in Richtung aller Ehrengäste: „Dobro došli Kroatien!"

Weitere Fotos von der Konferenz finden Sie demnächst  hier in einer Fotogalerie.

Graz, am 9. Mai 2012

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