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Weltfrauentag 2012: aktuelle Daten zu den Steirerinnen

Landesstatistik beleuchtet die Situation der Frauen in der Steiermark

Martin Mayer, Leiter der Landesstatistik
Martin Mayer, Leiter der Landesstatistik
© Foto: Landespressedienst/Schüttbacher; bei Quellenangabe honorarfrei

Graz (7. März 2012).- Anlässlich des Weltfrauentags am 8. März hat Landesstatistiker Martin Mayer die Situation der Steirerinnen erhoben. „Die steirischen Frauen leben zwar deutlich länger als die Männer, aber oft nicht in guter Gesundheit, sie bekommen weniger und später Kinder als früher und haben ein stark steigendes Bildungsniveau mit bereits höherer Akademikerrate als die Männer, trotzdem verdienen sie weiterhin deutlich weniger als Männer und haben eine höhere Armutsgefährdung", fasst der Leiter der steirischen Landesstatistik die aktuelle Publikation kurz zusammen.

Per 1.1.2011 lebten in der Steiermark 618.737 Frauen. Das sind 51,1 Prozent der steirischen Bevölkerung. In den höheren Altersstufen (ab 85 Jahren) liegt ein deutlicher Frauenüberhang vor (über 72 Prozent). Frauen leben deutlich länger. In der Steiermark ist ihre Lebenserwartung bei der Geburt 83,5 Jahre, um 5,7 Jahre höher als jene der Männer. Dennoch verbringen sie weniger als 75 Prozent ihrer erwarteten Lebenszeit in guter Gesundheit, bei den Männern sind es über 80 Prozent, womit beide Geschlechter bei der Anzahl der in guter Gesundheit verbrachten Lebensjahre in etwa gleichauf liegen.

Weniger Kinder, ältere Mütter
Frauen bekommen nicht nur immer weniger Kinder (1963 im Schnitt noch 3,05 Kinder, 2010 nur mehr 1,35), sie bekommen sie nun im Schnitt auch in einem höheren Alter. Das Durchschnittsalter bei der Erstgeburt lag 1990 bei 25,9 Jahren, 2010 bei 28,3.
Kinderbetreuung liegt deutlich in weiblicher Hand, wie die steirische Online-Befragung zum Thema „Familienleben vereinbaren" aus dem Jahr 2011 zeigt. 85 Prozent der weiblichen Befragten führten an, dass sie ihre Kinder selbst neben institutionellen Einrichtungen betreuen, bei den Männern war es nur jeder Zweite. Rund 45 Prozent der Befragten möchten ihr zukünftiges Berufsleben gerne anders organisieren. Mehr als ein Viertel möchte mehr Stunden bzw. überhaupt arbeiten, dabei stellt sich vor allem für Frauen die Kinderbetreuung als Hauptproblem heraus (Frauen 51,1 Prozent, Männer 36,3 Prozent).

Höheres Bildungsniveau, weniger Gehalt
Das Bildungsniveau der Frauen in der Steiermark ist in den letzten Jahrzehnten deutlich gestiegen und auch gegenüber den Männern haben die Frauen stark aufgeholt. 2010 hatten bereits 9,4 Prozent der Frauen eine abgeschlossene Hochschulausbildung, bei den Männern waren es nur 8,1 Prozent. Während bei den Männern die Erwerbsquote in der Steiermark über die Jahre nahezu konstant ist (um die 56 Prozent), zeigt sich bei den Frauen, dass der Anteil im Steigen begriffen ist (1981 32,8 Prozent, 2005 42,7 Prozent, 2010 46,9 Prozent). Frauen sind eher als Männer in Teilzeitbeschäftigung anzutreffen (Männer 8,5 Prozent, Frauen 45,8 Prozent). Mehr als doppelt so viele Frauen wie Männer sind geringfügig beschäftigt (Männer 11.603, Frauen 23.934). Laut Lohnsteuerstatistik verdiente 2010 in der Steiermark eine Frau, die ganzjährig in Vollzeit arbeitet und das durchschnittliche Bruttogehalt bekommt, genau 1.566 Euro netto im Monat (ohne 13./14. Gehalt), ein Mann zum Vergleich 1.917 Euro, womit Frauen damit in Vollzeit monatlich um rund ein Fünftel weniger bekommen als Männer, bei Teilzeit gibt es kaum einen Unterschied zwischen den Geschlechtern. Am meisten verdienten die Frauen in Graz und Graz-Umgebung, am wenigsten in Hartberg, Murau und Feldbach.

Insgesamt sind Frauen in der Steiermark häufiger armutsgefährdet (13 Prozent oder 78.000 Personen) als Männer (11 Prozent oder 64.000), am stärksten in der Altersgruppe der über 65-Jährigen (17 Prozent versus Männer 14 Prozent).

„Die Steiermark verändert sich unglaublich schnell. Frauen sind davon tendenziell mehr betroffen als Männer. Geburtenrückgang, Abwanderung in große Städte, und viele andere Faktoren machen ein Miteinander aller Generationen immer wichtiger. Mein Ziel ist es, Maßnahmen zu entwickeln und umzusetzen und die Frauen dort zu unterstützen, wo es am dringendsten notwendig ist", erklärt dazu Landesrätin Elisabeth Grossmann. 


Weitere Details finden Sie in der  Publikation oder im Internet auf der Homepage  www.statistik.steiermark.at, dort unter Bevölkerung – Demografie/Frauen.

Für weitere Informationen steht Ihnen Martin Mayer unter Tel.: 0316/877-2904 zur Verfügung.

 

Graz, am 7. März 2012

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